Die zweite Welle von Open Banking: PSD3, PSR und FIDA – was wir zu erwarten haben

Die Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 wurde am 14. September 2019 mit dem Ziel in Kraft gesetzt, den Verbraucherschutz sowie die Sicherheit elektronischer Zahlungen zu verbessern. Darüber hinaus zielte das Regelwerk darauf ab, den Wettbewerb einerseits und Innovationen andererseits zu fördern. 2022 stellte die Europäische Kommission die PSD2 auf den Prüfstand. Dazu führte sie mehrere Konsultationen zum Erfolg […]

Multibanking – der neue Standard für die Schweiz?

On-Demand-Webinar Sie haben das Live-Webinar verpasst? Sehen Sie sich jetzt die Aufzeichnung an! Agenda: Chancen im Multibanking: Die Schweizer Variante der PSD2 ist marktgetrieben und eröffnet spannende neue Optionen für die Bankkunden der Schweiz. Einführung von Multibanking: Banken einfach öffnen und an bLink anbinden und Multibanking Lösungen für Bankkunden anbieten. Demo Multibanking Security: Wie funktioniert […]

On-Demand-Webinar Digital Lending

On-Demand-Webinar Sie haben das Live-Webinar verpasst? Sehen Sie sich jetzt die Aufzeichnung an! Agenda: Aktuelle Herausforderungen im E-Commerce: Was Kunden vom Kauf abhält und welche Anforderungen Online-Shops an Zahlungsmethoden haben. Digitale Kreditvergabe als Umsatzfaktor im E-Commerce: Wie Endkonsument und Online-Shops gleichsam von der neuen Finanzierungsmöglichkeit profitieren können. Lösungsansätze & Implementierung: Wie in nur drei Wochen […]

Embedded Lending – hochpreisige Waren online verkaufen

Der E-Commerce-Markt boomt und besonders das Segment von hochwertigen Waren wie Autos, Möbel oder Elektronik wächst derzeit rasant. Doch viele Konsumenten können es sich nicht leisten, Produkte in der Preisklasse von 5.000 bis 50.000 Euro einfach bar zu bezahlen. Sie suchen nach einer geeigneten Zahlungsmöglichkeit, die auch für teurere Produkte schnell und einfach online durchgeführt […]

Verbraucherkreditrichtlinie der EU – das Aus für BNPL oder Chance für den Online-Handel?

Voraussichtlich noch in diesem Jahr wird die überarbeitete Verbraucher-kreditrichtlinie durch die EU ratifiziert. Buy Now Pay Later (BNPL) ist dann faktisch mit dem klassischen Konsumentenkredit gleichgestellt. Wir haben uns gefragt, was das für Online-Händler bedeuten könnte.

BNPL hat sich als beliebte Zahlungsoption im E-Commerce etabliert. Die Prognosen für diese Zahlungsmethode sind erfreulich: Bis ins Jahr 2030 errechnet das Wirtschaftsunternehmen Deloitte eine weltweite Nachfrage nach BNPL-Dienstleistungen mit einem Volumen von 3,98 Billionen US-Dollar.

Vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage, die von Inflation und Energiekrise geprägt ist, sagt der Marktforscher Juniper für BNPL ein großes Wachstum voraus: Bis 2027 soll es weltweit 900 Millionen Anwender geben. Die Nachfrage nach flexiblen Finanzierungsmöglichkeiten wird immer größer.

Veränderungen werfen ihren Schatten voraus: die neue Verbraucherkreditrichtlinie der EU

Zumindest im Wirtschaftsraum der Europäischen Union könnten diese positiven Aussichten in naher Zukunft einen Dämpfer erhalten: Bereits im Dezember 2022 haben der Rat und das Europäische Parlament eine vorläufige Einigung über eine Verbraucherkreditrichtlinie erzielt. Die neuen Vorschriften heben die geltende Richtlinie von 2008 über Kreditverträge für Verbraucher auf und ersetzen sie.

Nach dem Willen der EU müssen verschiedene Formen der Konsumenten-finanzierung, die bisher von bestehenden Regulierungen ausgenommen waren, künftig die strengen Anforderungen der Verbraucherkreditrichtlinie erfüllen.

Das betrifft unter anderem auch das von Payment-Anbietern und Online-Händlern geschätzte Konzept des BNPL. Diese Form des Ratenkaufs war bislang aufgrund der kleinen umgesetzten Beträge, der geringen Kosten oder der kurzen Laufzeit von Kreditregelungen ausgenommen. Wird die neue Verbraucherkreditrichtlinie in nationales Recht überführt, ist es damit vorbei: Die Regeln für Verbraucherdarlehen würden dann auch für Kredite von weniger als 200 € sowie auch für zins- und gebührenfreie Kredite einschließlich der kurzfristigen Finanzierung über Kreditkarten (Charge Cards/Delayed Debit Cards) gelten.

Neu ist auch, dass die Kreditanbieter ihre Vertragsinhalte und Prozessabläufe, angefangen bei den vorvertraglichen Informationspflichten, über Angaben zum Ablauf des Kreditentscheidungsprozesses bis hin zu den Reaktionen auf Widerrufe, an die neue Richtlinie anpassen müssten.

Auch die Betreiber von Crowdfunding-Plattformen wären von den Neuerungen betroffen. Sie müssten in Zukunft die Pflichten eines Kreditvermittlers erfüllen. Bei bestimmten Aspekten wie zum Beispiel der Bonitätsprüfung sind sie Kreditgebern sogar gleichgestellt – selbst dann, wenn die Plattformen lediglich Kredite von Privat an Privat anbieten.

Kreditwürdigkeitsprüfung nach Verbraucherkreditrecht – das Aus für BNPL?

Ein Punkt in den neuen Regelungen ist insbesondere für Online-Händler von besonderer Tragweite: Die EU verlangt in ihrem Entwurf auch für BNPL-Zahlungen eine Kreditwürdigkeitsprüfung im Vorfeld. Die Absicht dahinter ist, besonders Haushalte mit niedrigem Einkommen vor Überschuldung und finanziellen Schwierigkeiten zu schützen. Auf Seiten der Verbraucherschutzverbände stößt dieses Anliegen auf große Zustimmung und geht einigen sogar noch nicht weit genug.

Auf Seiten der Händler sieht man das hingegen etwas anders: Das Mehr an Verbraucherschutz bedeutet auf der anderen Seite eine enorme Zunahme an Bürokratie für die Konsumenten und Händler, die mit erwartbaren negativen Auswirkungen auf die Customer Journey und damit auf die Konversionsraten im E-Commerce einhergeht.

Käufe, die bislang reibungslos und ohne weiteren Aufwand abgewickelt und abgeschlossen wurden, kommen nach der neuen Regelung entweder nur noch mit erheblichem Mehraufwand im Checkout-Prozess zustande oder eben gar nicht mehr. Nämlich dann, wenn die Bonitätsprüfung, die bisher nicht erforderlich war und nun verpflichtend ist, negativ ausfällt und den Erwerb des gewünschten Produktes unmöglich macht.

Reaktionen aus Politik und Handel

Dieser Effekt ist auch den Urhebern der neuen Richtlinie bereits aufgefallen: So lässt sich Andreas Schwab, binnenmarkt- und verbraucherschutzpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im EU-Parlament, wie folgt zitieren: „Die Neufassung wird dazu führen, dass einige Verbraucher, die auf Ratenzahlung angewiesen sind, beispielsweise neue Handys oder Haushaltsgeräte nicht mehr bekommen werden oder der Prozess zumindest sehr viel bürokratischer wird.“

In einem Artikel auf Welt Online kommt auch ein Vertreter des Hamburger Versandhändler Otto zu ebendiesem Aspekt der neuen Richtlinie zu Wort: „Leider beobachten wir, dass die geplante Regulierung im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens immer strikter formuliert und stetig erweitert wurde“, so der Otto-Sprecher. „Im Raum steht in unseren Augen aktuell eine Überregulierung, die nicht nur die Händler und Plattformen im E-Commerce empfindlich treffen, sondern auch die Freiheiten der Verbraucher einschränken wird.“ Weiter heißt es in dem Beitrag, dass es besonders kurios sei, dass vorvertragliche Informationen zu den Zahlungsbedingungen in Papierform den Kunden zugeschickt werden müssten – ein Anachronismus im Online-Handel.

Herausforderung annehmen und meistern mit der Unterstützung von erfahrenen Partnern

Falls die neue Verbraucherkreditrichtlinie tatsächlich in ihrer aktuellen Form verabschiedet und im nächsten Schritt in nationales Recht umgesetzt wird, werden die Händler nicht umhinkommen, sich mit der Kreditwürdigkeitsprüfung auseinanderzusetzen. Um die geforderten Bonitätsprüfungen dann adäquat durchführen können, benötigen die Online-Händler Zugriff auf die sogenannten finanzrelevanten Daten ihrer bestehenden und potenziellen Kunden. Neben personenspezifischen Daten müssen auch Auskünfte über die wirtschaftliche Situation und das bisherige Zahlungsverhalten erhoben und bewertet werden.

Viele Online-Händler können diesen Mehraufwand aufgrund mangelnder personeller und technischer Ressourcen nicht stemmen. Eine Lösung für dieses Problem bieten Partnerschaften mit innovativen und agilen FinTechs, die mit ihren Lösungen die Voraussetzungen schaffen, um den Prozess der Bonitätsprüfung digital, verlässlich und nahezu in Echtzeit direkt im Online-Shop abzuwickeln.

Für diese Herangehensweise spricht zudem, dass FinTechs über die erforderliche Expertise verfügen, um ihre Produkte rasch an die neuen Regulierungen anzupassen und die Lösungen zukunftssicher weiterzuentwickeln. Ein weiteres Plus besteht in der Zusammenarbeit mit namhaften Banken, die bei einigen Anbietern wie beispielsweise ndgit bereits fertig angebunden sind. Das stärkt bei den Kunden das Vertrauen in die angebotenen Finanzprodukte und ermöglicht sowohl für die Kunden als auch die Händler äußerst attraktive Konditionen.

Bleiben wir noch kurz beim Beispiel ndgit: Die Finanzierungsplattform lässt sich einfach einbinden – wahlweise als Anwendung mit flexibel anpassbarem Design oder mit den eigenen Oberflächen des Händler-Portals via API. Die mobile-first gestalteten Abläufe werden fortlaufend auf die bestmögliche Konversionsrate optimiert.

Um das zu erreichen, wurden Module von mehreren Fintech-Partnern eingebunden, die Funktionen für Kontoanalysen, Gehaltsnachweise oder digitale Unterschriften zur Verfügung stellen. Durch übergreifende Plattform-Funktionen behalten die Partner den Kundenprozess immer unter Kontrolle mit laufender Transparenz über Statistiken und Finanzzahlen.

Die Strategie, mit einem Partner zusammenzuarbeiten, der eine ausgereifte Lösung anbietet, zahlt noch auf einen weiteren Aspekt ein: Sie ist die Grundlage für einen kundenfreundlichen Payment-Mix im Checkout-Prozess. So wird es möglich, dass über die bald obligatorische Bonitätsprüfung hinaus auch noch weitere Prozesse wie die eher aufwändige Bezahloption der digitalen Kreditvergabe von A bis Z ebenfalls nahezu in Echtzeit direkt im Shop abgewickelt werden können.

Von einer solchen weiteren Bezahlmöglichkeit profitieren Händler gleich in mehrfacher Hinsicht: Neben weiteren guten Gründen,  sind es vor allem die umfangreicheren Warenkörbe, das reduzierte Zahlungsausfallrisiko und das leichtere Up- und Cross-Selling, die Online-Händlern einen höheren Umsatz bescheren.

 

Ausblick – Wie geht es mit der Verbraucherkreditrichtlinie weiter?

Die Verbraucherkreditrichtlinie muss noch vom Rat und Europäischen Parlament gebilligt werden, jedoch wird erwartet, dass sie noch in diesem Jahr (2023) in Kraft tritt. Dennoch: Das Ergebnis der Beratungen zwischen Kommission, Rat und Parlament ist noch nicht in Stein gemeißelt.

Es handelt sich um eine zunächst rein politische Einigung, die eine Richtung vorgibt. Das lässt Raum für Nachbesserungen und Anpassungen – insbesondere beim Thema BNPL. Für die deutschen Handelsbranche bedeutet dies Anlass zu verhaltener Hoffnung. Es wird erwartet, dass die finale Richtlinie einen Kompromiss zwischen erhöhten Sicherheitsanforderungen und Transparenz für Verbraucher und den potenziellen Herausforderungen für Online-Händler und die Customer Journey darstellt. Ein Anlass, über eine technische Aufrüstung des Checkout-Prozesses nachzudenken, ist sie allemal.

5 Gründe für digitale Kreditvergabe

Erfreuliche Aussichten für den Online-Handel: Statista schätzt den Umsatz im E-Commerce in Deutschland für das laufende Jahr auf 107,20 Mrd. €. Die Prognose bis zum Jahr 2027 sieht ein Marktvolumen von 143,00 Mrd. € voraus. Das entspräche einem erwarteten jährlichen Umsatzwachstum von 7,47 %.