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Der Fahrplan zum vernetzten und kundenzentrierten Banking

Von PSD2 zu Open Banking: Der Fahrplan zum vernetzten und kundenzentrierten Banking

In den vergangenen 18 Monaten war es vor allem ein Thema bzw. ein Akronym, das die Bankenbranche beschäftigte: PSD2 oder ausgeschrieben Payment Service Direktive II. Getrieben durch die gesetzlichen Vorgaben, mussten Banken Strategien und Lösungen entwickeln, um ihre Systeme für Drittanbieter zu öffnen. Damit wurden die PSD2 sowie ähnliche gesetzlich- und marktgetriebene Regelungen außerhalb Europas zum Synonym für Open Banking. Tatsache ist jedoch, dass die dadurch entstandenen APIs (Application Programming Interfaces) nur ein erster Schritt zu einem vernetzten Banking und der daraus resultierenden strategischen Weiterentwicklung von Bank- und Finanzdienstleistern sind, wie Michael Haus, Customer Solution Manager, Ende Februar auf dem Open Banking & APIs Forum in Amsterdam erläuterte.

Denn neben Regularien und freiwilligen Marktstandards treiben weitere Faktoren die Entwicklung offener Ökosysteme voran. Durch die Digitalisierung unserer Gesellschaft und das Entstehen der großen Technologieplattformen wie Google, Apple, Facebook und Amazon haben sich die Bedürfnisse von Verbrauchern weltweit massiv verändert. Kunden vergleichen stärker, erwarten eine hohe Kundenorientierung und suchen nach Lösungen, die ihre Bedürfnisse ganzheitlich abdecken – Stichwort „One-Stop-Shop-Lösungen“. Gleichzeitig verändert sich der Markt durch neuentstehende digitale Bank- und Finanzdienstleister, die in Konkurrenz mit etablierten Anbietern treten und genau diese sich verändernden Kundenbedürfnisse befriedigen wollen.

API-Schnittstellen vereinfachen dabei die Integration von Partnern und führen zu einer sich permanent verändernden Marktlandschaft. Banken sind sich dieser Entwicklungen bewusst, wie aktuelle Zahlen zum Thema Open Banking bestätigen: So gaben im „Report of Cloud Elements of the 2019 state of open banking“ 87 % der Banken an, bereits eine API-Strategie entwickelt zu haben. Darüber hinaus sagten 75 % der befragten Bankentscheider, dass sie bereits mit integrierten Plattformen arbeiten.

Für Banken bedeutet das, dass sie ebenfalls neue Strategien und Geschäftsmodelle entwickeln müssen, um die Bank-Kunden-Beziehung und damit ihren größten Wettbewerbsvorteil – den etablierten Zugang zum Kunden – langfristig zu sichern. Doch welche Bausteine sind für Banken essenziell, um sich von einem regulatorisch-getriebenen API-Banking zu kundenzentrierten Plattformen zu entwickeln?

Aus unserer Sicht spielen hier drei Aspekte eine zentrale Rolle.

  1. Langfristige Kundenbindung durch innovative Finanzprodukte
    Kundenzentrierte Angebote sind das A und O – dabei sollten Banken jedoch nicht nur auf die eigene Branche schauen, sondern auch auf Nicht-Banken-Player. Denn gerade die GAFAs bieten dem Kunden eine zentrale Anlaufstelle für ihre Bedürfnisse. Die Fragestellung für mich als Bank: Welche Services sind zur Commodity geworden, mit welchen FinTech-Innovationen kann ich Mehrwerte schaffen und Kunden durch ein ganzheitliches Angebot binden? Dabei sollten Banken den Vertrauensvorschuss, den sie genießen kapitalisieren.

  2. Einheitliches Verständnis der Plattform-Strategie und -Ziele
    Neben der Formulierung und Kommunikation der Strategie und der Ziele, ist es für die erfolgreiche Umsetzung eines Open Banking Ökosystems zwingend erforderlich, dass im Unternehmen ein gemeinsames Verständnis darüber vorhanden ist. Plattform-Lösungen sind komplexe Gebilde. Für eine erfolgreiche Umsetzung müssen sowohl die Bandbreite der Produktpalette berücksichtigt werden wie auch komplementäre Partnerdienstleistungen. Ein einheitliches Verständnis hilft, die Projekte schneller, reibungsloser und erfolgreicher umzusetzen.

  3. Flexibel skalierbare Infrastruktur für weiteres Wachstum
    Der Weg von Einzelschnittstellen zu einem komplexen Ökosystem ist lang. Daher spielt in der Anfangsphase die Auswahl der technologischen Infrastruktur eine entscheidende Rolle. Denn diese muss mit den Anforderungen und Angeboten mitwachsen. Eine flexibel skalierbare Infrastruktur ebnet den Weg für ein erfolgreiches Open Banking Ökosystem in der Zukunft.

Fazit: Auf der Überholspur in die Open Banking Zukunft

Auf dem Weg zum offenen Ökosystem profitieren Banken von ihren langjährigen Kundenbeziehungen und ihrem Markt-Know-how. Dieser Wettbewerbsvorteil ist jedoch leicht verspielt, wenn keine klare Open Banking Strategie vorhanden ist, die von Anbeginn auch die Auswahl geeigneter Technologiepartner im Blick hat. Denn während Banken die Experten zum Thema Finanzen sind, sind sie keine Experten für offene Plattformen. Ein guter Technologie-Partner muss einerseits die Bedürfnisse der Bank gerade unter den hohen Sicherheitsaspekten erfüllen und andererseits eine flexible und ausgereifte technologische Infrastruktur bieten. Ist das gegeben und steht eine klare Open Banking Strategie, kann es auf der Überholspur direkt in die Open Banking Zukunft für Sie gehen.

Sie wollen mehr zu Open Banking erfahren und wie Sie Open Banking für Ihr Unternehmen umsetzen können? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wir beraten Sie gerne.


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